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Station Circus.

Das Zwischennutzungsprojekt Station Circus macht seit Ende 2014 Halt auf dem Basler Dreispitz. Der Ort für zeitgenössischen Zirkus lädt internationale und schweizerische Zirkuskompanien für Gastspiele ein, präsentiert mit der Veranstaltungsreihe Jeudi Cirque Einblick in das Schaffen von jungen professionellen Artist:innen und bietet Zirkusschaffenden Raum zum Trainieren und Proben. Getragen wird das Projekt vom Verein Station Circus, der sich auch für die Weiterentwicklung der Zirkuskultur in der Schweiz einsetzt. Station Circus ist mobil: Befanden sich seine Zelte und Wagen anfänglich auf der Brache am Walkeweg 1, wo inzwischen ein Hochhaus aus dem Boden gestampft wurde, ist der Basler Brennpunkt für aktuelles Zirkusschaffen seit April 2019 an der Münchensteinerstr. 103 zwischen BVB Tramdepot und Friedhof Wolfgottesacker zu finden. 

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Über uns.

Hinter Station Circus stecken wir, ein zehnköpfiges Team. Bei unserem gemeinsamen Projekt teilen wir unsere Begeisterung für Produktionen aus dem Bereich des zeitgenössischen Zirkus mit den Besucherinnen und Besuchern: Wir experimentieren an der Schnittstelle zwischen Zirkus, Performance, Theater, Tanz, Musik, Bildender Kunst oder auch Licht- und Mediendesign. Dies bringt immer wieder ganz neue, spannende Formen und Ansätze hervor. Unsere beiden Zelte und den Platz stellen wir auch als Ort der Begegnung zur Verfügung. Der Zugang für ein breites Publikum liegt uns sehr am Herzen. Alles, was wir tun, tun wir mit viel Leidenschaft. Unsere Zusammenarbeit ist freundschaftlich und basiert auf Vertrauen. Wir haben keine fixen Hierarchien innerhalb des Teams, jedoch verschiedene Verantwortungen und unterschiedliches Know-how. Für alle grösseren Fragen oder Herausforderungen suchen wir im Team gemeinsam nach Lösungen, die für uns stimmen und gegenüber Gästen und Publikum vertretbar sind. Auch das Programm gestalten wir kollektiv, wobei natürlich nicht alle immer dieselben künstlerischen Vorlieben haben. Unser Alltag ist divers: Neben Büroarbeit und Besprechungen halten wir das Zirkuszelt instand, sowie Fahrzeuge, Heizungen, Wohnwagen, Küche und Aufenthaltsraum. Wir putzen WC’s, bereiten Betten vor und kochen für unsere Residenz- und Gastspielgäste. Ein Teil des Teams probt und trainiert auch vor Ort. Die meisten Teammitglieder wohnen im Zirkuswagen auf dem Gelände. Wir laden das Publikum bei Veranstaltungen genau genommen zu uns nach Hause ein. Ohne tatkräftige wie auch finanzielle Unterstützung aus unserem Freundeskreis wäre das Projekt Station Circus nicht realisierbar.

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Wir sind.

Florian Brand (Zimmermann, Polymechaniker, Crêpes-Experte, Traktorfahrer, Freund und Helfer in jeder Not), Mayra Bosshard (Schauspielerin, Artistin, Crêpe- und Plauderexpertin, Pflanzengiesserin) Laurence Felber (Artistin, Grafikerin, Newsletter Schreiberin, Fundraiserin), Mirjam Hildbrand (Dramaturgin, Theaterwissenschaftlerin, Organisatorin), Tilman Pfäfflin (Psychologe, Fotograf, Instagrammer, Crêpes-Experte, Pizzalieferant), Violaine Sirdey (Kindergärtnerin, Bar-Keeperin, Suppenköchin, Frau mit grünem Daumen, Gemüselieferantin), Valentin Steinemann (Artist, Clown, Metallbauer, Netzwerker, Zirkusplatzgestalter), Simone Schelker (Kulturmanagerin, Kunstvermittlerin, Clownfrau), Christian Urech (Mathematikdoktor, Kassier, Fundraiser, internationaler Abgesandter, treuer Begleiter), Nina Wey (Artistin, Gärtnerin, Künstler:innenbetreuerin, Jeudi Cirque Scouterin, Zirkusplatzästhetikerin) Solvejg Weyeneth (Artistin, Zelttechnikerin, Jeudi Cirque Scouterin, Tüftlerin, Brotbäckerin)

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Wir danken.

Julia Mia Stirnemann (Julia Mia Grafik), Joel Schneebeli (STÜCKUNDGUT), Jonas Schaller, Flo Grüter, Magdalena Steinemann, Donath & Zoé Weyeneth, Lea Weber, Anna Bienek, Richard Siegert, Morgane Charpentier, Benjamin Utzinger, Sarah Lett, Noah Egli, Sara Bienek, Hanno Burger, Christian Jäggi, Isidor Steinemann, Daria Weyeneth, Richard Parent, Roland Steinemann, Nora Zoller, Martin Riedel, Jan Römer, Broadway Varieté, Théatre du Lamparo, Stadt Basel, Stadtgärtnerei Basel, BVB, Restaurant Jobfactory und unseren Nachbarinnen und Nachbarn.

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Zeitgenössischer Zirkus.

Dabei handelt es sich um eine Form der darstellenden Künste, die sich aus den Theateraufbrüchen der 1970er und 80er Jahren entwickelt hat. Aus dem Fokus rückten dabei altbekannte Nummernprogramme, dressierte Tiere oder Zirkusdirektor:innen. In Frankreich erlangte der Zirkus um 1980 als Kunstform kulturpolitische Anerkennung und infolgedessen kam es zur Gründung von mehreren staatlichen Ausbildungsstätten, sodass das zirzensische Wissen und Können ab dann auch jenseits der Zirkusfamilien und -unter­nehmen zugänglich wurde. Inzwischen hat sich in weiteren Ländern wie Belgien, Kanada, England, den Niederlanden, aber auch Schweden und Finnland die kulturpolitische Praxis in punkto Zirkus über die letzten Jahre und Jahrzehnte ebenfalls stark verändert. Entsprechend finden sich auch dort Ausbildungsorte, Förderstrukturen und florierende freie Zirkusszenen. So hat sich über die vergangenen 40 Jahre eine grosse Bandbreite an Zirkusformen entwickelt, die sich an der Schnittstelle bewegen zu Performance, Theater, Tanz, Mu­sik, Bildender Kunst sowie Licht- und Mediendesign. In der Schweiz fristet das zeitgenössische Zirkusschaffen immer noch ein Nischendasein, doch auch hier sind die Dinge in Bewegung – zum Beispiel bei Station Circus.